Orgel Grünlichtenberg

Orgel

Kirche

St.-Nikolai Grünlichtenberg

Orgel

St.-Nikolai Kirche

Grünlichtenberg


Restauriert 2017

Christian Friedrich Göthel

Orgel

1867, II+P/21

wichtige Fakten

  • Erbaut 1866/67 von Christian Friedrich Göthel aus Borstendorf bei Augustusburg unter Mithilfe von Guido Herrmann Schäf.
  • 1959 restauriert und leicht verändert von Orgelbaufirma Schmeisser aus Rochlitz.
  • In der Orgel stehen 1099 Pfeifen aus Holz und Zinn.
  • 2017 Restaurierung und Rekonstruktion durch die Werkstatt für Orgelbau C. Rühle aus Moritzburg.

Klangbeispiele

Wer nur den Lieben Gott lässt walten (Neumark)

gespielt von Elias Bixl

Nun bitten wir den Heiligen Geist (Dieterich Buxtehude)

gespielt von Elias Bixl

Weitere Klangbeispiele finden Sie auf unserem YouTube Kanal!

YouTube

Die Göthel-Orgel in Grünlichtenberg

25.01.1863 Ausschreibung für eine neue Orgel in der Beilage der Leipziger Zeitung

Angebot 1 von August Wilhelm Erler aus Kreina bei Oschatz (24/II P = 1775 Thaler) 

Angebote 2 und 3 von Emil Wiegand aus Witznitz bei Borna (18/II P = 1460 Thaler & 24/II P = 2080 Thaler) 

Angebot 4 von Wilhelm Eduard Schmeisser aus Rochlitz (20/II P = 1428 Thaler)

Angebot 5 von Carl Gottlob Gottleuber aus Colditz (18/II P = 1471 Thaler) 

Angebot 6 von Urban Kreutzbach aus Borna (21/II P = 1488 Thaler)

Angebot 7 von Gotthilf Bärmig aus Werdau (21/II P = 1650 Thaler)

Angebot 8 von Gotthilf Bärmig aus Werdau (28/II P = 2100 Thaler)

06.09.1863 - Orgelbau-Vertrag mit Carl Eduard Schubert aus Adorf und den Grünlichtenberger Kirchvätern Karl Schulze, Heinrich Schneider, Heinrich Moritz Möbius und Karl Gottlob Genge „Contract zum Bau einer neuen Orgel in der Kirche zu Grünlichtenberg“ über 1470 Thaler (Angebot/Dispostion nicht auffindbar)

Oktober 1863 - Orgelbau-Vertrag wird auf Anordnung der Königlichen Kircheninspektion Waldheim wieder gelöst, da die Unterschrift des Pfarrers fehlte - es kommt nicht zur Ausführung

06.01.1864 - Weihe der neuerbauten Kirche ohne Orgel (Interim-Instrument: Physharmonika, eine Art Harmonium)

25.06.1865 - Angebot von Christian Friedrich Göthel (22/II P = 1900 Thaler)

24.07.1865 - Verhandlungstermin im Pfarrhaus mit Pfarrer Karl Noth und Orgelbaumeister Christian Friedrich Göthel

03.09.1865 - Orgel-Gutachten von Kantor Heinrich Gustav Langer aus Waldheim 

Zitat: „Möge es der Hochverehrten Kircheninspektion zu Grünlichtenberg gelingen, diesen Mann (Göthel) für den zu Rede stehenden Bau zu gewinnen, das Göthel ́sche Orgelwerk in der Kirche zu Dorfschellenberg bei Augustusburg ist vortrefflich.“ 

26.02.1866 - Orgel-Gutachten vom Leipziger Universitätsmusikdirektor Dr. Hermann Langer mit Änderungswünschen

 Orgelbau-Vertrag zwischen der Kirchgemeinde Grünlichtenberg und Göthel (21/II P = 1920 Thaler)

24.08.1867 - Brief der Orgelbauer aus dem Blasebalg: (Auszug) „Für die den 6ten Januar 1864 eingeweihten neuen Kirche zu Grünlichtenberg wurde erst im Jahre 1867 im Laufe der Monate Aug – Oktober eine neue Orgel aufgestellt. Der Erbauer derselben ist der Orgelbaumeister: Herr Christian Friedrich Göthel aus Borstendorf bei Augustusburg. Seine Gehilfen waren Guido Schäf aus Grünhainichen und Wilhelm Otto aus   Borstendorf. Das Gehäuse war verfertigt von dem Tischlermeister Christian Heinrich Fischer aus der Stadt Zwönitz. Die Vergoldung wurde ausgeführt von Johann Gottlob Gleitsmann aus Langenleuba Niederhain. Zur Zeit der Erbauung der Orgel wirkte als Pastor hier: Herr Karl Noth und als Kirchschullehrer Karl Gotthold Ruppert aus Chemnitz [ … ]. Während der Aufstellung dieses Orgelwerkes wurde Grünlichtenberg und die benachbarten Ortschaften den 21ten August von einem

starken Schloßenwetter hart betroffen, wobei die so schön stehende Sommerfruchternte zur größten Hälfte vernichtet wurde. Gott segne die Kirche und mit ihr zugleich das mein Orgelwerk in seinen treuen Schutz und laße viele Tausende sich an den lieblichen Tönen derselben erbauen, zur Ehre Gottes stets mag sie erklingen. [ … ]“.

23.-25.10.1867 - Orgel-Prüfung und klangliche Orgel-Abnahme durch den Zschopauer Kantor und Organist August Leberecht Löwe

25.10.1867 - Orgelweihe mit Gottesdienst und Konzert

ab 1873 - nach dem Tod von Göthel wird die Orgel durch Guido Hermann Schäf, Göthels Gesellen betreut

Durchsicht der Orgel, weitere Wartungsarbeiten fanden 1878, 1883, 1888, 1893, 1898, 1903 und 1910 statt, laut Inschrift neben der rechten Seitentür 

ab 1911 - nach dem Tod Schäfs übernimmt der Rochlitzer Orgelbaumeister Alfred Schmeisser die Betreuung des Instruments

31.05.1917 - Anordnung des Döbelner Amtshauptmanns über die  Eigentumsübertragung der zinnernen Prospektpfeifen, Alfred Schmeisser vermisst die Prospektpfeifen und baut sie aus, die „Löcher“ im Orgelprospekt wurden mit dunklem Stoff bespannt 

11.06.1917 - Quittung von der Hauptsammelstelle Döbeln/Großbauchlitz:

„118 abgegebene Zinn-Prospektpfeifen zu 121 kg“

Angebot 1 über neue Zink-Prospektpfeifen von Alfred Schmeisser aus Rochlitz für 693,80 Reichsmark

1936 - Angebot 2 über neue Zink-Prospektpfeifen von Edmund Thienel aus Chemnitz für 578,00 Reichsmark

Oktober 1936 - Auftrag an Alfred Schmeisser über neue Prospektpfeifen aus Zinkblech, mit Aluminiumbronze überzogen 

1958/59 - Benefizkonzerte u.a. mit der Waldheimer Kantorei und dem Posaunenchor mit Kantor Römer für die Orgelbau-Kasse

Auftrag an Reinhard Schmeisser (Rochlitz) über die Reinigung, Instandsetzung, Wurmimprägnierung, Einbau eines Elektroventilators und Dispositionsänderung, Kostenanschlag: 2.780,00 DM, aus Nasard 22/3 wird Quinte 11/3, aus Salicet 8´ wird Sifflöte 1´ und aus Cellobaß 8´ wird Choralflöte 4´

1967 - Durchsicht durch Reinhard Schmeisser (Firma 1975 erloschen) 

Reparatur durch Arwed Rietzsch (Geselle von Schmeisser)

1997 - Reparatur durch Helmut Wagner (Geselle von Schmeisser)

2010/11 - Schutzbau um die Orgel (während der Innensanierung) und Stimmung durch Johannes Lindner aus Radebeul

Okt. 2016 - Restaurierung und Rückführung der Disposition von durch die Werkstatt für Orgelbau Christoph Rühle aus Moritzburg, mit den Orgelbauern Matthias Sandig und Andreas Lindner

Pfingsten 2017 - Wiederweihe der Orgel mit Festgottesdienst und Orgelkonzert von Prof. Martin Strohhäcker

Oktober 2017 - Abnahmebericht des Orgelsachverständigen Andreas Kühn: „Sehr gute Arbeit“

25.10.2017 - Festliches Orgelkonzert zum 150. Orgel-Geburtstag mit KMD Prof. Matthias Eisenberg

ab 2018 - mannigfaltige Orgel-Konzerte, Orgelführungen und Ton- & Film-Aufnahmen (CD-Produktionen), Betreuung der Orgel: Fa. Rühle

Disposition


I. Manual C-d3 

Bordun 16´ 

Principal 8´ 

Viola di Gamba 8´ 

Rohrflöte 8´ 

Gemshorn 4´ 

Octav 4´ 

Cornett 3fach 

Quinta 3´ 

Octav 2´ 

Mixtur 3fach 


II. Manual C-d3 

Salicet 8´ 

Gedeckt 8´ 

Flauto dolcis 8´

Prinzipal 4´ 

Rohrflöte 4´ 

Nasard 3´ 

Octav 2´ 


Pedal C-c1 

Subbass 16´ 

Prinzipalbass 16´ 

Octavbass 8´ 

Cellobass 8´ 


Spielhilfen 

Klingel 

Manualkoppel 

Pedalkoppel 



Weitere Daten:

klingende Pfeifen: 1099 

Zinn-Prospekt von 2017 (Rekonstruktion) 

darin 85 klingende & 33 stumme Pfeifen 

Stimmtonhöhe a1 = 433 Hz bei 15°C 

Winddruck 73 mm WS 

3 Keilbälge/Elektroventilator

Balgtreten möglich  

Wohltemperierte Stimmung nach Bernhard Billeter

Bildergalerie

    

Share by: